Bach und die alte Dampflok

Eine unmögliche Kombination.

Was könnte auch den Meister barocker Polyphonie zusammenbringen mit einem Fossil des deutschen Verkehrswesens? Es ist ganz einfach: So, wie sich unterschiedliche Charaktere, differierende Generationen, inkongruente Interessen aus Anlass eines Jubiläums an einem Tisch einfinden, brachte das Bach-Jahr, das zugleich Eisenbahnjahr war, die Achtzigpfennigmarke mit dem ernstblickenden Perückenkopf neben den Sonderstempel „150 Jahre deutsche Eisenbahn“ mit dem Seitenriss einer alten Dampflok – auf dem gleichen alten Briefumschlag.

Die Jubiläumsverbindung entfaltet eine eigenwillige Imaginationskraft. Was wäre, wenn …? Ein Reigen vielfältiger Verknüpfungen beginnt zu tanzen, ein Spiel zum Kopfschütteln, Lachen und Staunen.

Das Jubiläum, dieses Kind des Zählens und exakten Messens, unterläuft sich selbst als Ursprung einer fröhlichen Anarchie der Gedanken – wie wäre Bach sonst zur Dampflok gekommen?