Weihnachtsgebäck

Weihnachten, Plätzchen, Sterne


Zum Tee hatte ich aus der Vorratsdose ein paar Plätzchen in eine kleine Schale gelegt, Produkte der eigenen Weihnachtsbäckerei. Nach dem ersten Schluck des warmen Getränks griff ich – ohne genauer hinzusehen – nach einem Gebäckstückchen. Auf dem Weg zum Mund, fiel mir auf, dass das, was ich in der Hand hielt, ein Stern ein Stern sein sollte – ein wenig in die Breite verzerrt, mit unregelmäßigen bräunlichen Zacken. In seinem Zentrum, da wo Sterne in der Regel besondere Leuchtkraft entfalten, kleckste ein graues Häufchen mit winzigen dunklen Sprenkeln, Nussmasse zur geschmacklichen Veredelung. Ein kümmerlicher Anblick! Ach, du armer Stern von Bethlehem, eine solche Erscheinung hätte keinen König auf den Weg gebracht. Ist es nicht wie Hohn, dieses missglückte Gebilde „Stern“ zu nennen? Stern, Licht, Glanz am Nachthimmel, Bildpunkt antiken Götterhandelns, Hoffnungssymbol, rettendes Signal des Seemannes! –

Der Tee war genossen und die Gebäckschale fast geleert. Neben ihr lag das Plätzchen, das ein Stern sein sollte. Mitleid?